In Frankfurt am Main fand eines der größten internationalen Judoturniere Europas statt, der Adler Cup, der heuer zum 9. Mal in der Olympiahalle Kalbach ausgetragen wurde. Es traten über 1.600 Athletinnen aus 30 Nationen an, um die begehrten, vergoldeten Adler-Medaillen zu erkämpfen. Auch die Judoabteilung des TV Kaufbeuren war mit Elisaveta Orel in der Altersklasse U13 und Ivano Atlija in der Altersklasse U17 vertreten.
Elisaveta Orel startete mit einem Freilos gleich in die zweite Runde durch. Hier demonstrierte sie gegen Magalie Galander von den Leipziger Judolöwen was sie in der Vorbereitung mit den Techniktrainern Michael Zimmermann und David Karle speziell eingeübt hatte. Mit einem Hüftwurf (O goshi), für den sie fünf Punkte erzielte, ging es unverzüglich in der Bodenlage weiter, wo sie ihre Gegnerin in einen Haltergriff zwang und so diesen Kampf vorzeitig mit 10:0 Punkten beendete. Im Halbfinale stand ihr nun Thea Vater vom Judo-Club Leipzig gegenüber. Mit einem faszinierendem Innenschenkelwurf (Uchi mata) beförderte sie ihre Kontrahentin auf den Rücken und punktete wieder vorzeitig mit 10:0 Punkten. Im Finale gegen Elena Schütze vom Judo Verein Ippon Rodewisch konnte Elisaveta zunächst sehr gut mithalten, aber durch eine Unachtsamkeit im Griffkampf setzte Schütze ihren Griff durch, brachte Elisaveta Orel mit einem Schulterwurf auf die Matte und bekam dafür einen Ippon. Elisaveta freute sich riesig über die Silbermedaille, war es doch das erste große Turnier in ihrer Judokarriere.
Erst am Spätnachmittag ging es mit der Altersklasse U17 los. In der Gewichtsklasse bis 66 kg waren 37 Teilnehmer eingewogen. Auch Ivano Atlija hatte in der ersten Runde Glück mit einem Freilos. Den Georgier Vito Bakhtadze brachte er mit einem Fußfeger in die Bodenlage und zwang ihn anschließend mit einer perfekte Würgetechnik zur Aufgabe. In der dritten Begegnung stand er Théo Stégen aus Belgien gegenüber, dem späteren Sieger dieser Gewichtsklasse. Ivano ging mit einem Hüftwurf (O-goshi) in Führung, für den er zwei Unterbewertungspunkte erhielt. Im weiterem Kampfverlauf gewann der Belgier immer mehr die Oberhand und entschied zum Schluss mit einem Schulterwurf (Seoi nage) den Kampf mit 10:2 für sich. Für Ivano war damit das Turnier zu Ende, da es nur für die zwei Ersten in den vier Poolen ein Weiterkommen gab, da nach dem Brasilianischen KO-System gekämpft wurde. Trainer Dieter Zimmermann, der die beiden Kaufbeurer gecoacht hat, zog folgende Bilanz: „Wir haben uns alle sehr über die Medaille von Elisaveta gefreut, sie hat gezeigt, dass Trainingsfleiß immer belohnt wird. Auch der Kampf von Ivano gegen den Athleten aus Georgien war beeindruckend, da Judo in dieser Nation einen hohen Stellenwert hat und schon im Jugendbereich sehr professionell gearbeitet wird, die Georgier sind auf allen Europäischen Turnieren vertreten. Fazit ist, dass bei Ivano viel Luft nach oben ist, da er nächstes Jahr noch in dieser Altersklasse kämpfen kann.

