Auf dem Foto, Elisaveta Orel mit Trainer Dieter Zimmermann
Für die Judoka des TV Kaufbeuren, Elisaveta Orel und Bozhidar Gyurov, setzte sich die erfolgreiche Wettkampfreise nach ihren starken Auftritten bei den südbayerischen Meisterschaften fort. Ziel war diesmal Moosburg, wo die Bayerischen Einzelmeisterschaften der Altersklasse U15 ausgetragen wurden. Beide hatten sich souverän qualifiziert, Elisaveta mit dem ersten Platz, Bozhidar als Dritter – und wollten sich nun das begehrte Ticket für die Süddeutsche Meisterschaft sichern, die höchste Ebene in dieser Altersklasse.
Den Anfang machte Bozhidar Gyurov in der Gewichtsklasse +66 kg. Nach einem Freilos in der ersten Runde traf er auf Jonas Klier vom TSV Jahn München. In einem ausgeglichenen Kampf musste er sich knapp geschlagen geben und rutschte in die Trostrunde. Dort wartete Valentin Hoang. Nach einem spannenden Duell ohne Wertung ging es ins Golden Score, wo auch nach mehreren Minuten kein entscheidender Punkt fiel. Die Kampfrichter entschieden schließlich mit 0:3 Stimmen gegen den TVK-Athleten – damit war das Turnier für Bozhidar leider beendet, und der Traum von der Qualifikation zur Süddeutschen geplatzt.
Nun richteten sich alle Hoffnungen auf Elisaveta Orel, die eigentlich noch der jüngeren U13-Kategorie angehört, sich aber mutig der Herausforderung in der U15 stellte. Und sie zeigte eindrucksvoll, was in ihr steckt: Bereits im ersten Kampf gegen Marina Grünwalder aus Lenggries ließ sie keine Zweifel aufkommen und beendete das Duell nach nur 30 Sekunden mit einem perfekten Fußfeger vorzeitig. Auch in der zweiten Begegnung gegen Ava Stellbrink von der Eintracht Falkenheim blieb sie eiskalt und siegte erneut vorzeitig – diesmal mit einem technisch sauberen Tai-Otoshi (Körperwurf).
Im Kampf um den Poolsieg traf sie auf die nordbayerische Vizemeisterin Lena Luber. Elisaveta dominierte das Geschehen, erzielte mit einem Seoi-Nage (Schulterwurf) eine Wertung und beendete den Kampf schließlich mit einer Haltetechnik – wieder vor Ende der regulären Kampfzeit. Als Poolsiegerin zog sie ins Halbfinale ein, wo sie auf die nordbayerische Meisterin Elisabeth Lachner traf. In einem hochklassigen Duell kämpften beide Athletinnen auf Augenhöhe, nach Ablauf der Kampfzeit stand es 0:0. Auch im Golden Score gelang keiner der Kämpferinnen eine Wertung, sodass die Kampfrichter entscheiden mussten. Mit einer knappen 2:1-Stimmenentscheidung ging der Sieg an Lachner.
Trotz dieser unglücklichen Entscheidung zeigte sich Elisaveta kämpferisch und konnte sich über Platz drei in der Gewichtsklasse +63 kg sowie das Ticket zur Süddeutschen Meisterschaft freuen.
„So schnell kann es im Judo gehen“, resümierte Trainer Dieter Zimmermann nach dem Turnier. „Elisaveta hat sich den Poolsieg erkämpft und im Halbfinale nur durch eine knappe Kampfrichterentscheidung den Einzug ins Finale verpasst. Aber das gehört zu ihrer Entwicklung – für sie war das eine wertvolle Erfahrung. Jetzt heißt es: Nach vorne schauen und an der Taktik feilen. Bei der Süddeutschen werden die Karten neu gemischt.“

